Freitag, 12. September 2008

„Komasaufen“ unter Jugendlichen kostet Krankenkassen Millionen

Die Kosten für die Behandlung von Jugendlichen mit Alkoholrausch sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das geht aus einer am Donnerstag in Köln veröffentlichten Umfrage des WDR-Radios 1LIVE unter den großen deutschen gesetzlichen Krankenkassen hervor.

Demnach kostete die Behandlung von unter 20-Jährigen, die mit der Hauptdiagnose „akuter Rausch“ ins Krankenhaus eingeliefert wurden, die befragten Kassen im Jahr 2007 rund 11,6 Millionen Euro. 2005 waren es noch 9,7 Millionen Euro. Damit sind die Ausgaben binnen zwei Jahren um 1,9 Millionen Euro gestiegen.

Befragt wurden die vier größten Ersatzkassen DAK, TK, Barmer und KKH sowie den AOK-Bundesverband und den Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK). Insgesamt gab es unter den befragten Kassen im vergangenen Jahr rund 20.400 Fälle, in denen Jugendliche mit akutem Rausch ins Krankenhaus eingeliefert wurden. 2005 waren es noch rund 17.400.

Junge Männer wurden dabei öfter ins Krankenhaus eingeliefert als junge Frauen. Die Dunkelziffer der „Komasäufer“ dürfte noch höher liegen. Und wer sich im Rausch verletze, der tauche in der Statistik unter seiner Verletzung, nicht aber unter „akuter Rausch“ auf.

© ddp/aerzteblatt.de