Bernie Ecclestone ist dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Nun sorgt der Formel-1-Boss erneut für Aufruhr: In einem Interview pries der 78-Jährige die Kraft von starken Führern und lobte Hitler für seine Fähigkeit, "Dinge zu erledigen".
Was hat sich Bernie Ecclestone dabei nur gedacht?
Diese Frage beschäftigt im Moment die Vertreter britischer Juden, Politiker und Medien. Sie alle sind entsetzt über das Interview, das der 78-jährige Milliardär der "Times" gegeben hat und in dem er sein Faible für Diktatoren und für Adolf Hitler kundtut.
"Ich vermute, es ist schrecklich das zu sagen, aber - abgesehen von der Tatsache, dass Hitler mitgerissen und überredet wurde, Dinge zu tun, von denen ich nicht weiß, ob er sie tun wollte oder nicht - konnte er viele Menschen führen und war fähig, Dinge zu erledigen", sagte Ecclestone laut "Times".
Nach Ansicht von Ecclestone war Hitler "kein wirklich guter Diktator", denn: "Am Ende hat er die Orientierung verloren." Und: "Entweder er (...) wusste was passierte und beharrte darauf, oder er hat sich dem einfach angeschlossen - in beiden Fällen war er kein Diktator."
Gleichzeitig drosch Ecclestone auf die Demokratie ein, die "vielen Ländern nichts Gutes gebracht hätte". Großbritannien eingeschlossen. "Politiker machen sich zu viele Gedanken über die Wahlen", so der 78-Jährige Milliardär laut "Times".
Auch sei es ein großer Fehler gewesen, Saddam Hussein zu stürzen: "Er war der Einzige, der das Land kontrollieren konnte."
Reaktionen:
"Mister Ecclestone ist ein Idiot oder ein moralischer Widerling", sagte der Herausgeber des "Jewish Chronicle", Stephen Pollard: "Entweder hat er keine Ahnung, wie dumm und anstößig seine Ansichten sind, oder er weiß es und sollte von allen vernünftigen Menschen mit Nichtachtung bestraft werden."
Der Vorsitzende des europäischen Instituts für die Erforschung von zeitgenössischem Antisemitismus, der Labourpolitiker Denis MacShane, sagte: "Wenn Mister Ecclestone ernsthaft glaubt, Hitler musste überredet werden, sechs Millionen Juden zu töten, jedes europäische Land anzugreifen und London zu bombardieren, dann fehlen ihm Geschichtskenntnis und Urteilsvermögen."
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