Montag, 18. Februar 2008

PropertyRoom bietet Polizeiauktionen im Internet

Online-Marktplatz versteigert gestohlene Ware

PropertyRoom: Online-Marktplatz für Polizeiauktionen (Foto: propertyroom.com)

Der US-Online-Marktplatz PropertyRoom http://www.propertyroom.com hat sich auf Polizeiauktionen spezialisiert. Im Gegensatz zu Plattformen wie eBay finden sich auf dem Portal ausschließlich Waren, die entweder zuvor gestohlen oder im Zuge einer Zwangsvollstreckung von den Behörden beschlagnahmt worden sind.

PropertyRoom holt sich diese Waren direkt von den jeweiligen Polizeistellen des ganzen Landes. Die Auktionsgegenstände werden dabei zunächst auf Kommission zur Verfügung gestellt. Wenn ein Artikel unter dem Wert von 1.000 Dollar verkauft wird, teilen sich Seitenbetreiber und Polizeibehörde den erzielten Gewinn, liegt der Kaufbetrag darüber, erhält die Polizei 75 Prozent der Einnahmen.

"Ich habe zwei Dinge in diesem Geschäft gelernt: Erstens werden Menschen immer etwas stehlen und zweitens werden Menschen immer etwas kaufen", erklärt Harry Brockman, Vizepräsident von PropertyRoom gegenüber der Chicago Tribune. Auf die Idee für ein eigenes Online-Polizeiauktions-Portal sei Brockman bereits früher gekommen, als er noch selbst aktiv als Polizist tätig gewesen war.

"Polizeiauktionen, die in der Regel in Parkanlagen abgehalten wurden, konnten noch vor Jahren vielleicht 15 bis 20 interessierte Käufer anlocken", schildert Brockman. Durch die Verlegung der Versteigerungen in das Internet habe man sich hingegen für eine breitere Kundschaft geöffnet.

Durch die per Internet durchgeführten Polizeiauktionen sei es nun Menschen aus dem ganzen Land möglich, bequem und einfach die günstig angebotenen Waren zu ersteigern.

Im Vergleich zu Online-Markthäusern wie eBay ist das auf PropertyRoom angebotene Warenprogramm allerdings deutlich eingeschränkter. Neben dem offensichtlich günstigen Preis sei laut Portalbetreiber vor allem auch der mystische Hauch, der Polizeiauktionen umgibt, für das starke Käuferinteresse verantwortlich.

Eine weitere grundlegende Unterscheidung ergibt sich daraus, dass sich auf dem Portal lediglich ein einziger Händler findet. Während sich auf eBay Unmengen oft anonymer Verkäufer tummeln, müssen sich Käufer bei PropertyRoom nur mit einem Händler herumschlagen.

Der Marktplatz PropertyRoom ist bereits seit dem Jahr 2001 online. Beim Start fanden sich zunächst nur beschlagnahmte Güter eines kleinen kalifornischen Polizeireviers im Angebot. Mittlerweile verfügt das Portal aber über vertraglich abgesicherte Kooperationen mit über 1.200 US-Behörden.

Insgesamt vier Lagerhäuser mussten im ganzen Land verteilt errichtet werden, um die immer größer werdende Menge an Auktionsgegenständen unterbringen zu können. Das Warenangebot, das auf diese Weise zusammenkommt, ist dabei sehr vielfältig.

Nach wie vor am meisten auf Polizeiauktionen anzutreffen sind Fahrräder und elektronische Geräte aller Art. Neben gestohlenen Autoradios finden sich aber auch Schmuck, Computerequipment, Möbel und Sportgeräte unter den zu versteigernden Produkten.

pressetext.austria, Markus Steiner

Keine Kommentare: