Wie man seinen Ärger nutzen kann
Haben Sie sich heute schon richtig geärgert? Hat der Chef Sie angeschnauzt oder hat sich an der Käsetheke jemand vorgedrängelt? Solche Dinge passieren jeden Tag und oft könnte man vor Wut explodieren deswegen. Doch obwohl man sich in dem Moment maßlos ärgert, kann Wut auch etwas Positives haben, berichtet die Apotheken Umschau. Vor allem dann, wenn man sie unter Kontrolle hat. Chefredakteur Hans Haltmeier:
"Psychologen gehen davon aus, dass die meisten Menschen ihre Gefühle in bestimmten Grenzen steuern können. Wenn man merkt, dass jetzt die Wut in einem hochsteigt, kann man versuchen, innerlich einen Schritt zurückzugehen und auch Alternativen zum Wutausbruch zuzulassen. Man muss sich immer vergegenwärtigen: Vielleicht ist ja ein Missverständnis oder eine Gedankenlosigkeit die Ursache, die einen so in Rage bringt."
Wie die Menschen mit Ärger umgehen, hat sich im Laufe der Evolution entwickelt. Früher hatte Wut den Sinn, Energien freizusetzen, zum Beispiel im Kampf oder bei der Jagd. Heute hilft uns der Ärger, unsere persönlichen Grenzen deutlich zu machen.
"Wenn man wütend ist sagt man Dinge oder macht etwas, was man sonst in dieser Deutlichkeit nicht tun würde. Das kann auch positive Wirkungen haben, denn man stellt damit oft Dinge klar. Man sagt: Hier ist die Grenze, bis hierhin und nicht weiter. Und durch diese Reaktion verändert sich oft etwas, manchmal eben auch zum Guten."
Um seine Wut sinnvoll einzusetzen, braucht man einen klaren Kopf. Mit einfachen Tricks behält man die Kontrolle über den Ärger:
"Man kann zum Beispiel bis zehn zählen, tief durchatmen oder mal aus dem Raum gehen, wo ein Konflikt entstanden ist. Dadurch gewinnt man einfach Zeit und bekommt einen klaren Kopf, um vielleicht doch wieder mehr nachdenken zu können. Es gibt auch Entspannungsmethoden, die man sich aneignen kann, zum Beispiel autogenes Training oder Yoga."
Auch regelmäßiger Ausdauersport hilft laut Apotheken Umschau, um Frust abzubauen. Wer trotz aller Bemühungen immer wieder beim geringsten Anlass auf 180 ist, sollte sich fachlichen Rat holen. Denn der richtige Umgang mit Wut und Ärger hilft auch, Probleme im Job und im Privatleben zu vermeiden und Krankheiten vorzubeugen.
-dpa-
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